1980 Helmuth Lehmann-Haupt

Buchhistoriker und Universitätsprofessor / Columbia, MO/USA

Der 1903 in Berlin geborene und 1992 in Columbia verstorbene Hellmut Lehmann-Haupt war ein deutsch-amerikanischer Kunsthistoriker und Buchwissenschaftler. Er studierte Kunstgeschichte an den Universitäten Berlin und Wien und promovierte 1927 in Frankfurt. Nach seinem Studium war er zwei Jahre lang Volontär am Gutenberg-Museum in Mainz. Als der Buchwissenschaftler 1929 inspiriert durch den amerikanischen Druckhistoriker John Clyde nach Amerika übersiedelte, war er zunächst für die Encyclopedia Britannica tätig und arbeitete ab 1930 als Kurator in der Abteilung für seltene Bücher an der Bibliothek der Columbia University in New York. 1939 wurde er zudem Assistant Professor für Buchkunst an der dortigen School of Library Service. Lehmann-Haupt lehrte außerdem 1954/55 am Pratt Institute in New York, von 1965 bis 1967 an der Yale University in New Haven (Connecticut) und von 1969 bis 1974 an der University of Missouri.
Besondere Bedeutung gilt ihm in Bezug auf das Schaffen einer Grundlage für den Ausbau des westdeutschen Buchhandels, indem er 1945 im Dienst der US-Army Verlage und Buchbestände nach Frankfurt und Wiesbaden verlagerte. Im Jahr 1980 wurde er mit dem Gutenberg-Preis der Stadt Mainz und der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft für „die Arbeit als Gelehrter, aber auch als Mann der Tat“ ausgezeichnet.