2002 Otto Rohse

Typograf, Buchgestalter, Holz- und Kupferstecher, Verleger der Otto-Rohse-Presse / Hamburg, Deutschland

Der 1925 geborene und 2016 verstorbene Typograf, Holz- und Kupferstecher Otto Rohse genießt bis heute einen internationalen Ruf als Buchgestalter. Inspiriert durch die Malerin Helene Wagenbichler begann er 1943 ein Studium an der Kunstakademie Königsberg bei Alfred Partikel. Der Krieg unterbrach sein Studium, das er 1948 bis 1952 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg wieder aufnahm, wo er Assistent von Richard Sichowsky, seinem Lehrer für Typografie und Buchgestaltung, wurde. Rohse illustrierte 1954 das „Versmärchen für Kinder“ von Friedrich Rückerts. Es folgten unter anderem „Antigone oder Roman auf Kreta“ für die Büchergilde Gutenberg sowie „Pet der Fisch“, ein Märchen seiner späteren Ehefrau Marianne Rohse. Nachdem er 1960 bis 1961 an der Werkkunstschule Offenbach/Main die Klasse für Typografie und Buchgestaltung geleitet hatte, gründete er 1962 in Hamburg die „Otto Rohse Presse“, in der bis 2002 über 50 bibliophile Pressendrucke erschienen. 1969 veröffentlichte er das erste Heft von „Sigill – Blätter für Buch und Kunst", einer Zeitschrift für typografische Arbeiten und Illustrationen. Bekannt wurde er vor allem durch seine Gestaltung von Briefmarken und Briefmarkenserien für die Deutsche Bundespost. Sein umfangreiches Werk umfasst 650 Holzstiche, 350 Kupferstiche sowie zahlreiche Buchproduktionen und Radierungen. 2002 erhielt Otto Rohse den Gutenberg-Preis der Stadt Mainz und der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft für seine herausragende Arbeit als Illustrator.