2008 Michael Knoche

Der 1951 in Werdohl geborene Michael Knoche gilt als einer der herausragendsten Bibliothekare und setzte sich sehr für das öffentliche Ansehen der Rolle und Bedeutung der Bibliotheken ein. Er studierte von 1971 bis 1979 in Tübingen Germanistik, Katholische Theologie und Philosophie und absolvierte von 1978 bis 1980 eine Ausbildung für den höheren Bibliotheksdienst in Karlsruhe und Köln. Nach seiner Promotion 1985 in Tübingen arbeitete er unter anderem als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Springer-Verlag in Heidelberg. Von 1991 bis 2016 war er Direktor der Zentralbibliothek der deutschen Klassik (später Herzogin Anna Amalia Bibliothek).
Als eine bedeutende Leistung Knoches ist die Bewältigung des tragischen Brandes der Herzogin Anna Amalia Bibliothek im Jahre 2004 zu sehen. Er leitete unter besonderem Einsatz die Rettungsarbeiten, sodass die Einweihung des rekonstruierten Bibliotheksbaus bereits am 24. Oktober 2007 erfolgen konnte. In seiner beeindruckenden Dokumentation „Die Bibliothek brennt“ gelang es ihm, einem breiten Publikum die Katastrophe zu erläutern und damit neue Anhänger für die Bibliothek sowie für die Bücher zu gewinnen. 2008 erhielt er den Gutenberg-Preis der Stadt Mainz und der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft für seine Arbeit als Bibliothekar, der sich sowohl „praktisch als auch wissenschaftlich für die Bestandserhaltung der Bücher einsetzte.“