1977 Rudolf Hell
Erfinder und Technologe / Kiel, Deutschland
„Rudolf Hell ist der Edison der grafischen Industrie“, so hieß es in der Laudatio von Hermann Zapf 1997. Der Erfinder Rudolf Hell wurde 1901 in Eggmühl/Oberpfalz geboren und verstarb 2002 in Kiel. Bereits in jungen Jahren hatte Hell eine große Vorliebe für die Naturwissenschaften und so entschied er sich an der Technischen Hochschule in München Elektrotechnik zu studieren. Zwei Jahre nach seinem Abschluss als Diplom-Ingenieur, stellte er 1925 als Assistent bei Max Dieckmann eine lichtelektrische Bildzerlegeröhre für das Fernsehen vor. Es folgte ein Fernsehsystem mit mechanischem Bildzerleger und die Promotion über ein Direktanzeigendes Funkpeilgerät für die Luftfahrt.
1929 gründete Hell sein eigenes Unternehmen in Neubabelsberg und stellte den von ihm erfundenen Hellschreiber vor. Seine Firma wurde im 2. Weltkrieg teilweise zerstört, sodass er 1947 in Kiel-Dietrichsdorf noch einmal neu anfangen musste. In den Folgejahren beschäftigte er sich intensiv mit der Bildtelegrafie und entwickelte entsprechende Geräte für Post, Presse, Polizei und Wetterdienste. Mit der Erfindung des Klischographen 1951 leitete Hell schließlich ein neues Zeitalter der Drucktechnik ein. Auch den Schriftsatz revolutionierte er mit der Vorstellung des elektronischen Schriftsatzes mit digitaler Speicherung 1965. Insgesamt meldete Hell in seinem Leben 131 Patente an.
Neben anderen zahlreichen Ehrungen erhielt der Erfinder 1977 den Gutenberg-Preis der Stadt Mainz und der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft für das Prinzip der Zerlegung von Buchstaben, Zeichen und Abbildungen in winzige Einzelelemente elektronischer Impulse.