2006 Hubert Wolf
Professor für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte / Münster, Deutschland
Der 1959 in Wört geborene Hubert Wolf ist einer der führenden Kirchenhistoriker Deutschlands. Er studierte an der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Ludwig-Maximilians-Universität München katholische Theologie. Nach seiner Diplomprüfung 1983 setzte er seine Ausbildung im Priesterseminar fort. Er empfing 1985 die Priesterweihe und war bis 1990 in seiner Heimatdiözese Rottenburg-Stuttgart tätig. Nach seiner Promotion und Habilitation an der Eberhard Karls Universität Tübingen ging er 1992 als Professor an die Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt/Main und erforscht seither die reichen Archivbestände der römischen Inquisition und Indexkongregation, obwohl sie zu dieser Zeit noch nicht zugänglich waren. Im gleichen Jahr wurde er in den international besetzten wissenschaftlichen Beirat des Archivs der Glaubenskongregation berufen.
Wolfs Buch „Die Nonnen von Sant'Ambrogio“ stieß auf großes öffentliches Interesse und landete 2013 auf der Sachbuch-Bestenliste der Süddeutschen Zeitung und dem Norddeutschen Rundfunk auf Platz 1. Sein DFG-Langzeitprojekt „Römische Inquisition und Indexkongregation“ steht im engen Zusammenhang mit der Erfindung Gutenbergs, da der Buchdruck der Zensur eine ganz neue Dimension verlieh. Daher erhielt der Theologe 2006 den Gutenberg-Preis der Stadt Mainz und der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft für seine Forschung zur päpstlichen Buchzensur und für seine Erschließungsarbeiten in den römischen Archiven.