Gutenbergs Kindheit
Gutenberg wurde um 1400 als Johannes Gensfleisch zur Laden in Mainz geboren.
Das genaue Geburtsdatum von Johannes Gutenberg kennen wir leider nicht, man kann aus den vorhandenen Quellen aber erschließen, dass er irgendwann um die Jahrhundertwende geboren worden sein muss. Ende des 19. Jahrhunderts einigte man sich auf das symbolische Geburtsjahr 1400, um im Jahr 1900 Gutenbergs 500. Geburtstag feiern zu können.
Ein möglicher Geburtstag Gutenbergs ist der 24. Juni (Johannistag), der Namenstag von Johannes dem Täufer.
Der 24. Juni wird häufig als Geburtstag Gutenbergs genannt. Der Johannstag ist das Hochfest der Geburt Johannes des Täufers und es war zur Zeit Gutenbergs nicht unüblich nach dem Heiligen des Geburtstages benannt zu werden. Rund um dieses Datum wird jedes Jahr in Mainz die Mainzer Johannisnacht gefeiert. Sie wurde 1968 zu Ehren Gutenbergs ins Leben gerufen und zählt neben der Fastnacht und dem Weinmarkt zu den größten Feierlichkeiten der Stadt.
Gutenbergs Eltern waren der Patrizier und Kaufmann Friedrich (Friele) Gensfleisch zur Laden und Else Wirich.
Die Krämersstochter Else Wirich zum steinen Krame war die zweite Ehefrau von Friele Gensfleisch zur Laden (um 1350-1419). Friele Gensfleisch war möglicherweise im Tuchhandel tätig, gehörte der Münzerhausgenossenschaft an und war Rechenmeister der Stadt. Gemeinsam hatte das Paar drei Kinder, von denen Gutenberg das jüngste war.
Gutenberg hatte zwei ältere Geschwister: Friele Gensfleisch und Else Vitztum.
Über die Geschwister von Johannes Gutenberg wissen wir nicht sonderlich viel: Else Vitztum heiratete den Mainzer Patrizier Claus Vitztum und hatte eine Tochter: Else Humbracht (verheiratet mit Henne Humbracht, gest. 1475). Friele Gensfleisch starb im Jahr 1447.
Das Familienwappen Gutenbergs zeigt einen Wappenschild mit Pilger, der von einem Helm umrahmt wird.
Das Wappen der Familie Gutenbergs ist ein Vollwappensiegel. Zu der auf dem Schild abgebildeten Figur mit Stab, Schale, Beutel und Gugelmütze gibt es verschiedene Interpretationen.
Gutenberg wurde vermutlich in der Mainzer Kirche St. Christoph getauft.
Die frühgotische Kirche St. Christoph wurde im 2. Weltkrieg weitgehend zerstört. Heute ist die Ruine ein Kriegsdenkmal und erinnert an die Opfer und die Zerstörung der Stadt Mainz. Sie besitzt allerdings immer noch das spätgotische Taufbecken, in dem Johannes Gutenberg getauft worden sein soll.
Gutenbergs Geburtsstadt Mainz war der Sitz des Erzbischofs und hatte zu seiner Zeit etwa 6.000 Einwohner.
Damit gehörte die Stadt Mainz Anfang des 15. Jahrhunderts zu den reichsten und bedeutendsten Städten am Rhein. Das lag einerseits an ihrer politischen Stellung, weil der Mainzer Erzbischof gleichzeitig der Erzkanzler des Reichs und ein führender Kurfürst war. In dieser Position stand der Mainzer Erzbischof im Land an zweiter Stelle direkt nach Kaiser. Andererseits lag die Stadt geographisch sehr vorteilhaft an einer der wichtigsten Verkehrsstraßen der Frühen Neuzeit, dem Rhein.